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Schule für Sekundarstufe 1

Besuch der Synagoge

Am Montag, den 08.07.2019 besuchten wir, die Klasse 9c, die Synagoge in der Roonstraße in Köln. Nachdem wir mit dem Zug angereist sind, haben wir uns zunächst in Köln verschiedenste Sehenswürdigkeiten ansehen dürfen. Anschließend sind wir gemeinsam mit dem Bus vom Neumarkt zur Synagoge gefahren.

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Zunächst mussten wir uns einer kurzen Sicherheitskontrolle unterziehen und durften dann die Synagoge betreten. Unsere Taschen und Rucksäcke haben wir im Foyer an der Garderobe abgegeben und dort für alle männlichen Besucher eine Kippa erhalten, um den Gebetsraum betreten zu dürfen. Dabei handelt es sich um eine kleine kreisförmige Mütze aus Stoff, die den Hinterkopf bedeckt. Üblich ist die Kippa für Männer beim Gebet, orthodoxe Juden tragen sie auch im Alltag. Im Laufe der Zeit ist die Kippa zu einem Erkennungszeichen des Juden geworden.

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der jüdischen Gemeinde war unsere Führerin. Frau Ira wurde Anfang der 90er Jahre aus Russland in den Westen ausgesiedelt. Sie spricht inzwischen sehr gut Deutsch und kann ihre Religion hier jetzt frei ausüben.

Zusammen mit unserer Führerin haben wir die Gebens Empore für Frauen betreten. Am meisten beeindruckt hat uns der im Jahre 1902 gefertigte Toraschrein, dessen Restaurierungskosten vom Erzbistum Köln übernommen wurden und den vorderen Teil des Gebetsraumes einnimmt.

Frau Ira begann ihren Vortrag mit einigen geschichtlichen Anekdoten über die Entstehung des Gotteshauses. Die in den Jahren 1893 bis 1899 in romanischen Formen errichtete Synagoge wurde in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 fast völlig zerstört. Der Architekt Helmut Goldschmidt, stellte das Gebäude 1958/1959 wieder her. Der Innenraum erhielt eine vollständige Neufassung. Die Synagoge ist das religiöse und kulturelle Zentrum der Synagogen-Gemeinde Köln mit Ritualbad, Festsaal, Gedenkhalle und Museum.

Nachdem unsere Führerin Ira uns mit der Entstehungsgeschichte der Synagoge vertraut gemacht hat, erklärte sie uns die Gebetsrituale und Sitten der Juden. Die Gebete der Juden werden aus einem Gebetbuch gelesen. Es ist auf Hebräisch geschrieben. Deshalb lernt jedes jüdische Kind diese Sprache, auch wenn es nicht in Israel aufwächst.

Unsere Führung endete mit dem Besuch des hauseigenen Museums im Erdgeschoss der Synagoge. Dort haben wir einige Modellbauten von ehemaligen jüdischen Gebetshäusern in Köln betrachtet. Außerdem haben wir uns einige Fotos des Papstbesuches von Benedikt dem XVI. angesehen, welcher im Jahre 2005 als erstes Katholisches Oberhaupt eine Synagoge in Deutschland betreten hat.

Wir verabschiedeten uns von unserer Führerin Ira, erhielten unsere Taschen und Rucksäcke zurück und begaben uns nach diesem ereignisreichen Tag, mit dem Zug vom Hauptbahnhof auf die Heimreise.

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